Und tatsächlich haben wir es
geschafft! Wir haben in Darjeeling Tee getrunken! Dabei wäre diese Etappe
unserer Reise beinah gescheitert als wir in Varanasi etwas ratlos auf unseren
mittlerweile 30 Stunden verspäteten Zug gestarrt haben, (ja bei Nebel halten
die Züge einfach an in Indien und fahren nicht mehr…. Kein Kommentar…) während
wir uns gefragt haben ob und wie wir jetzt nach Darjeeling kommen oder überhaupt
irgendwie weg aus Varanasi. Wir haben uns dann für die etwas teure Variante
„Fliegen“ entschieden und sind schnell zum Flughafen gedüst. Ab nach Kolkata
(So heißt Kalkutta hier), eine seeeehr unbequeme Nacht am Flughafen verbracht
und morgens nach Bagdogra. Von da ein kanadisches Pärchen aufgegabelt mit denen
wir einen Jeep teilen konnten und auf in die Berge auf einer erschreckend guten
Straße.
Tschu-tschu-Zug |
Foto aus dem Toytrain |
Für die Kanadier war die Tour
nach 1 ½ Stunden beendet, für uns ging es dann mit dem berühmten Toy Train durch
den Himalaya, höher und immer höher. Der Ausblick war einfach wunderschön,
riesige Berge mit Teeplantagen und Wäldern an den Hängen, Nebel, der in den
Tälern hängt, immer wieder ein paar Häuser, die auf Pfählen direkt über den
steilen Abhängen gebaut wurden. Die Menschen sahen auf einmal auch gar nicht
mehr indisch aus, sondern typisch asiatisch und winkten und lachten uns zu
(besonders die Mütter mit Kleinkindern scheinen die kleine Bahn zu lieben).
Teeplantagen |
Im Dunkeln kommen wir dann
endlich in Darjeeling an und finden auch nach einigem Rumgeirre das Hotel aus
dem Lonely Planet Reiseführer: Direkt auf diesem verdammten Berg. Darjeeling
ist glaub ich die abschüssigste Stadt der Welt und besteht zu 50 % einfach aus
super steilen Straßen oder Treppen. Es gab nicht einen einzigen Bettler (auch
keine bettelnden Kinder), und niemand hat einen angeschrien wenn man sich einen
Laden etwas länger angucken wollte UND es gab auf einmal wieder richtig viele
Frauen auf der Straße. Indien war das mit Sicherheit nicht…
Leider wurde aus meinen
ehrgeizigen Plänen unsere ganze Wäsche zu waschen nicht wirklich etwas, denn es
war mal wieder eisig kalt. Unser Hotel hat mitgedacht und uns jeden Abend eine
heiße Wärmflasche gemacht. Die schlimmsten Sachen haben wir zur Wäsche abgegeben,
Socken und Unterwäsche haben wir selbst in unserem Waschzuber gewaschen….und
vergeblich darauf gehofft, dass sie trocknet. Dämliche Kälte!!
Beim Frühstück haben Patrick und
ich uns dann gleich verliebt. In tibetanisches Brot mit Honig, eine Mischung aus
Pfannkuchenteig und Brot, die immer frisch gebacken wurde für uns. KÖSTLICH!
Und dann ging es natürlich in den berühmtesten Teeladen Darjeelings‘: Nathmulls
(Ja ich lese auch jedes Mal Nacktmull, ich kann den Laden auch nie wieder
anders nennen) und haben uns erst mal Tee für Doofe erklären lassen. In
Darjeeling erntet man drei Mal im Jahr Tee: Im Frühling, im Sommer und im
Herbst. Die Teesorten, die da rauskommen heißen dementsprechend 1st, 2nd und
3rd (Autum) Flush. Das was wir meistens in Deutschland trinken sind häufig
blends, also zusammengewürfelte Teesorten, die dadurch an Qualität einbüßen. Die
netten Leute aus dem Teeladen lassen uns dann auch gleich die verschiedenen
Ernten probieren, und wir sind ganz beeindruckt, dass sie tatsächlich ganz unterschiedlich
schmecken und auch aussehen. Natürlich haben wir dann auch Favoriten und können
es uns nicht verkneifen ein bisschen Tee zu kaufen :-)
1st, 2nd oder 3rd Flush....Die Qual der Wahl |
Wir testen.... |
...und genießen. |
Am zweiten Tag haben wir auch
endlich Glück mit dem Wetter und nachdem wir so gut wie jede Straße in Darjeeling
fälschlicherweise gegangen sind um zu Teestuben, Restaurants oder zurück zum
Hotel zu gehen, ist es wirklich nett durch die kleine Stadt zu schlendern.
Besonders schön ist der Blick von unserer Dachterrasse: Ein unglaubliches
Panorama aus grünen Hängen und darüber thronen die weißen Gipfel vom Himalaya.
Es sieht aus wie gemalt…
Traumblick von unserer Dachterrasse!!! |
Darjeeling |
Fürs Rumalbern hat die Zeit auch gereicht :-D |
Ansonsten machen wir nicht viel,
außer Tee trinken, uns die Hänge anschauen, Straßen rauf und runter zu klettern
und lecker essen zu gehen. Darjeeling Tee haben wir auf jeden Fall literweise
vernichtet. Und Patrick kommt sogar nochmals auf seine Kosten: Im vom Lonely
Planet empfohlenem Restaurant Glenary’s gibt es eine Fleischplatte, die in der
Pfanne serviert wird. Mit Schwein, Huhn, Rind, alles in Bratensoße. Patrick war
kurz vorm Herzinfakt vor Glück.
Und dann hieß es Goodbye
Darjeeling und Hallo Kalkutta (da wir im Verzug sind und Patrick gleich schon
was über unseren nächsten Step schreibt, spare ich mir mal das Bilderrätsel –
mein Papi hat mir eh schon eine E-Postkarte geschickt mit dem richtigen
Ergebnis :-D )
Ganz ganz liebe Grüße nach Hause
Teresa (und Patrick)
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