Freitag, 31. Januar 2014

Darjeeling - Ein Tässchen Tee?

Und tatsächlich haben wir es geschafft! Wir haben in Darjeeling Tee getrunken! Dabei wäre diese Etappe unserer Reise beinah gescheitert als wir in Varanasi etwas ratlos auf unseren mittlerweile 30 Stunden verspäteten Zug gestarrt haben, (ja bei Nebel halten die Züge einfach an in Indien und fahren nicht mehr…. Kein Kommentar…) während wir uns gefragt haben ob und wie wir jetzt nach Darjeeling kommen oder überhaupt irgendwie weg aus Varanasi. Wir haben uns dann für die etwas teure Variante „Fliegen“ entschieden und sind schnell zum Flughafen gedüst. Ab nach Kolkata (So heißt Kalkutta hier), eine seeeehr unbequeme Nacht am Flughafen verbracht und morgens nach Bagdogra. Von da ein kanadisches Pärchen aufgegabelt mit denen wir einen Jeep teilen konnten und auf in die Berge auf einer erschreckend guten Straße.
Tschu-tschu-Zug

Foto aus dem Toytrain
Für die Kanadier war die Tour nach 1 ½ Stunden beendet, für uns ging es dann mit dem berühmten Toy Train durch den Himalaya, höher und immer höher. Der Ausblick war einfach wunderschön, riesige Berge mit Teeplantagen und Wäldern an den Hängen, Nebel, der in den Tälern hängt, immer wieder ein paar Häuser, die auf Pfählen direkt über den steilen Abhängen gebaut wurden. Die Menschen sahen auf einmal auch gar nicht mehr indisch aus, sondern typisch asiatisch und winkten und lachten uns zu (besonders die Mütter mit Kleinkindern scheinen die kleine Bahn zu lieben).
Teeplantagen


Im Dunkeln kommen wir dann endlich in Darjeeling an und finden auch nach einigem Rumgeirre das Hotel aus dem Lonely Planet Reiseführer: Direkt auf diesem verdammten Berg. Darjeeling ist glaub ich die abschüssigste Stadt der Welt und besteht zu 50 % einfach aus super steilen Straßen oder Treppen. Es gab nicht einen einzigen Bettler (auch keine bettelnden Kinder), und niemand hat einen angeschrien wenn man sich einen Laden etwas länger angucken wollte UND es gab auf einmal wieder richtig viele Frauen auf der Straße. Indien war das mit Sicherheit nicht…

Leider wurde aus meinen ehrgeizigen Plänen unsere ganze Wäsche zu waschen nicht wirklich etwas, denn es war mal wieder eisig kalt. Unser Hotel hat mitgedacht und uns jeden Abend eine heiße Wärmflasche gemacht. Die schlimmsten Sachen haben wir zur Wäsche abgegeben, Socken und Unterwäsche haben wir selbst in unserem Waschzuber gewaschen….und vergeblich darauf gehofft, dass sie trocknet. Dämliche Kälte!!

Beim Frühstück haben Patrick und ich uns dann gleich verliebt. In tibetanisches Brot mit Honig, eine Mischung aus Pfannkuchenteig und Brot, die immer frisch gebacken wurde für uns. KÖSTLICH! Und dann ging es natürlich in den berühmtesten Teeladen Darjeelings‘: Nathmulls (Ja ich lese auch jedes Mal Nacktmull, ich kann den Laden auch nie wieder anders nennen) und haben uns erst mal Tee für Doofe erklären lassen. In Darjeeling erntet man drei Mal im Jahr Tee: Im Frühling, im Sommer und im Herbst. Die Teesorten, die da rauskommen heißen dementsprechend 1st, 2nd und 3rd (Autum) Flush. Das was wir meistens in Deutschland trinken sind häufig blends, also zusammengewürfelte Teesorten, die dadurch an Qualität einbüßen. Die netten Leute aus dem Teeladen lassen uns dann auch gleich die verschiedenen Ernten probieren, und wir sind ganz beeindruckt, dass sie tatsächlich ganz unterschiedlich schmecken und auch aussehen. Natürlich haben wir dann auch Favoriten und können es uns nicht verkneifen ein bisschen Tee zu kaufen :-)
1st, 2nd oder 3rd Flush....Die Qual der Wahl

Wir testen....

...und genießen.
Am zweiten Tag haben wir auch endlich Glück mit dem Wetter und nachdem wir so gut wie jede Straße in Darjeeling fälschlicherweise gegangen sind um zu Teestuben, Restaurants oder zurück zum Hotel zu gehen, ist es wirklich nett durch die kleine Stadt zu schlendern. Besonders schön ist der Blick von unserer Dachterrasse: Ein unglaubliches Panorama aus grünen Hängen und darüber thronen die weißen Gipfel vom Himalaya. Es sieht aus wie gemalt…
Traumblick von unserer Dachterrasse!!!
Darjeeling

Fürs Rumalbern hat die Zeit auch gereicht :-D
Ansonsten machen wir nicht viel, außer Tee trinken, uns die Hänge anschauen, Straßen rauf und runter zu klettern und lecker essen zu gehen. Darjeeling Tee haben wir auf jeden Fall literweise vernichtet. Und Patrick kommt sogar nochmals auf seine Kosten: Im vom Lonely Planet empfohlenem Restaurant Glenary’s gibt es eine Fleischplatte, die in der Pfanne serviert wird. Mit Schwein, Huhn, Rind, alles in Bratensoße. Patrick war kurz vorm Herzinfakt vor Glück.

Und dann hieß es Goodbye Darjeeling und Hallo Kalkutta (da wir im Verzug sind und Patrick gleich schon was über unseren nächsten Step schreibt, spare ich mir mal das Bilderrätsel – mein Papi hat mir eh schon eine E-Postkarte geschickt mit dem richtigen Ergebnis :-D )

Ganz ganz liebe Grüße nach Hause
Teresa (und Patrick)

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