Donnerstag, 2. Januar 2014

Jodhpur – Angekommen im „echten“ Indien?

Vor ein paar Tagen war es dann endlich so weit: Wir sind in den ersten Zug auf unserer Reise gestiegen. Wir waren natürlich ganz aufgeregt, vor allem weil wir noch keine Sitzplätze zugewiesen bekommen hatten und daher uns erstmal im Bahnhof durchfragen mussten. Es hat aber alles sehr gut geklappt und wir haben den richtigen Zug und den richtigen Waggon finden können.

Das Innenleben des Zugs ist sehr akzeptabel für den geringen Preis den wir für die Fahrten bezahlen (Für die erste Fahrt, die auch unserer längste ist: Ca 15€ für 960km). Es sind immer 4 Personen in einem Abteil, wir haben uns immer die oberen Betten gebucht (soweit möglich), sodass wir uns immer nach oben verziehen können wenn uns die Mitreisenden nerven. In unseren Abteilen gibt es eine Klimaanlage. Für Inder bedeutet das so viel wie „Mach es so kalt wie möglich und hüll dich dann in 3 Decken ein“ – Aber doch deutlich besser als ganz ohne. Für mich war es wohl ein bisschen zu viel des Guten und bin dann nach 17h Fahrt mit extrem schmerzendem Hals, Kopfschmerzen und Husten aus dem Zug ausgestiegen. Das ist bei mir allerdings in den letzten Jahren zu Neujahr zur Tradition geworden, also nichts ungewöhnliches :)

Am Bahnhof wurden wir direkt von jemandem aus unserem Hotel abgeholt. Wir sind morgens um 6 angekommen, daher waren die Zimmer noch nicht fertig. Allerdings durften wir so ab 8 schon in ein anderes Zimmer wo wir duschen und uns ausruhen konnten. Um 11 sind wir dann in unser eigenes Zimmer umgezogen. Zu dem Zimmer gibt es auch nicht allzu viel zu sagen. Es war klein, aber sehr sauber – Alles was man braucht.

Nachdem wir uns ein ordentliches Frühstück und ein paar Stunden Schlaf gegönnt haben, sind wir dann zum lokalen Fort aufgebrochen. Der Rikschafahrer hat sogar zwischendurch angehalten und uns einige Sehenswürdigkeiten gezeigt (ohne extra Geld zu verlangen)

Der Sitz des Maharadschas

Blick auf die "Blaue Stadt" - Jodhpur
Hier kann ich auch einmal zurück auf die Überschrift kommen: Ganz im Gegensatz zu Mumbai sind hier plötzlich alle extrem freundlich zu einem. Leute sagen einem nett Hallo und gehen weiter, ohne nach Geld zu betteln oder einen verarschen zu wollen. Im Allgemeinen scheint der Umgang hier miteinander deutlich besser zu sein. Zusätzlich sind auch die Straßen deutlich leerer und sauberer – Für uns einfach ein Traum! Wir hoffen, dass das jetzt das „echte“ Indien ist, von dem alle Blogs und Reiseführer erzählen und wir einfach nur 3 Monate am schlechtesten Ort Indiens verbracht haben.

Zum Fort selbst kann ich auch nicht so viel erzählen – schaut euch lieber die Bilder an. Es ist halt ein altes Fort und sieht aus wie alle alten Forts, hat aber ziemlich schöne Holzschnitzereien als Fenster. Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt

Ekelhaft, diese Touris!



"Der Fachkundige wird Ihnen zeigen, wie Opium geraucht und Opiumtee zubereitet wird"


Diese Holzschnitzereien sind an jeder Fassade zu sehen
Am Abend hat es mich dann nochmal richtig umgehauen und wir haben uns ein bisschen Medizin in der Pharmacy geholt. Tabletten und Bonbons gegen meinen Hals haben ganze 80 Cent gekostet. Das Ganze hat mich leider nicht sofort wieder auf die Beine geholt, sodass wir unser Silvester in unserem Zimmer verbracht haben. Nicht mal den Sekt, den ich in Mumbai gekauft habe, konnte ich genießen. Aber wir haben Dinner for One geschaut, den Korken knallen lassen und kurz daran genippt – Die Geste zählt!

Heute ging es mir dann schon wieder besser und wir haben uns mit einem Norweger, den wir beim Frühstück getroffen haben, auf dem Weg zum „Clocktower“ gemacht, um den sich der Marktplatz ausbreitet. Es gab einige schöne Läden, in denen wir grundsätzlich 50% vom Preis abziehen konnten, weil es hier wohl üblich ist sich von einer Rikscha herumfahren zu lassen, die dann eben diese 50% als Provision nehmen. Da wir zu Fuß unterwegs waren, mussten wir das nicht zahlen – Ich denke, das werden wir auch weiterhin so handhaben.

Auf dem Rückweg haben wir sogar unseren ersten Elefanten in Indien gesehen! Die Reiter haben einen Halt an einem Zuckerrohr-Saft-Auspressstand (Davon gibt’s hier überall welche) gemacht und zwei Gläser Saft gekauft, während der Elefant genüsslich die schon ausgepressten Zuckerrohrstangen gemampft hat (Ja, nicht so verwöhnt wie Benjamin, der muss sich seine Zuckerstückchen noch selbst aus den Stangen kauen!). Es war wirklich beeindruckend ein so großes Tier so nah an einem vorbeigehen zu sehen. Er hätte mich locker umhauen können, wenn er gewollt hätte.

Noch ein Blick auf das Fort vom Marktplatz aus



Jetzt grade befinden wir uns auf dem Weg zu unserer nächsten Station. Dort werden wir vermutlich etwas länger von der Aussenwelt abgeschnitten sein – Den nächsten Post gibt es also wohl erst am Montag.

Wo es hin geht? Ratet oder wartet bis zum nächsten Post :)

Bilderrätsel!
Liebe Grüße,
Patrick (Ja, nicht Teresa, wir sind nur auf ihrem doofen Netbook ständig mit ihrem Account angemeldet -.- )

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