Mittwoch, 15. Januar 2014

Agra – Gräber im Nebel

Das wurde ja auch Zeit – El Classico der indischen Reiseziele. Am frühen Abend und ohne Verspätung haben wir Agra erreicht, die Stadt in der sich das berühmte Taj Mahal befindet. Nach Manali waren wir endlos glücklich über die warmen Temperaturen (20°) und dass wir in der Rikscha, die uns vom Bahnhof zum Hotel gebracht hat, endlich mal wieder den Wind im Gesicht spüren konnten ohne Angst, dass uns beide Ohren abfallen!

Unser Hotel haben wir diesmal via Tripadvisor ausgesucht, da die in den Reiseführer angegebenen Unterkünfte durchweg extrem schlecht bewertet waren. Auch unsere eigene Unterkunft war nicht soo der Hammer, aber immerhin war das Personal sehr hilfreich und hat uns bei unseren kleineren Zugbuchungsproblemen unterstützt (die sich allerdings am Ende von selbst aufgelöst haben).

Leider haben wir anscheinend eine schlechte Zeit ausgewählt um hier her zu kommen (Der Hotelmanager Ramu sagte, November-Dezember und Februar-März wäre optimal. Prima) und uns wurde empfohlen, den üblichen Touriplan mit Taj Mahal im Sonnenaufgang gleich aufzugeben und schön auszuschlafen. Und tatsächlich, nachdem wir ausgeschlafen (bis 8) und lecker gefrühstückt hatten war es immer noch so extrem nebelig, dass wir uns wirklich geärgert hätten, wenn uns der Wecker wachgeklingelt hätte.
Wir sind dann also los zum Taj Mahal (Rs 20 für Inder, 750 (!!) für Ausländer) und trotz des Nebels ist das Gebäude wirklich sehr beeindruckend. Zwar konnten wir es nicht im Sonnenschein betrachten und die Fotos sind eher mäßig gut, aber allein es gesehen zu haben ist schon die Zeit wert.

Das Taj Mahal tief im Nebel


Beweisfoto Patrick

Beweisfoto Teresa

Das Taj 2 Stunden später - Schon besser


Das Taj ist übrigens ein Grab. Von innen wirkt es eher klein. Dort sind allerdings keine Fotos erlaubt, deswegen gibt es davon keine Belege. Man darf auch einige Rupien auf das Grab werfen für „Good Fortune“, aber wir haben uns dazu entschieden, dass wir schon genug Glück haben und auch genug Geld am Eintritt gelassen haben :)

Nach dem Taj kommt nach üblicher Touriroute das Agra Red Fort, aber da wir schon reichlich Forts gesehen haben (und alle relativ ähnlich sind), haben wir uns entschlossen, dieses nicht mehr zu besuchen. Dummerweise haben wir vergessen, das unserem Rikschafahrer mitzuteilen und kurzerhand waren wir genau da: Am Red Fort. Und dann haben wir es natürlich auch besucht.

Grundsätzlich sieht es tatsächlich aus wie ein Fort (Verwinkelt, Alte Mauern, schlecht Instandgehalten), hervorgetan haben sich aber ein verhältnismäßig schöner Garten und eine Vielzahl unserer geliebten Hörnchen, die sogar handzahm waren (klares Highlight!). Laut der „Guides“ gibt es 61 Paläste in dem Fort, dummerweise sind allerdings zur Zeit alle bis auf 2 davon geschlossen..






Nach dem Besuch hat uns unser Rikschafahrer noch zu einem Marmorhändler gebracht. Alles war genau so aufgebaut wie die Kartoffeldrucker in Jaipur (Vorführung wie das gemacht wird, großer Verkaufsraum, Diskussionen über Versand nach Deutschland), allerdings war dies im Gegensatz zu Jaipur tatsächlich beeindruckend! Die Handwerker schleifen aus verschiedensten Halbedelsteinen extrem kleine Teilchen, die sich dann Mosaikartig z.B. zu einer Blume ergeben. Die Teile müssen 100%ig übereinstimmen, damit es keine Lücken im Muster gibt. Danach werden die Umrisse in Marmor geritzt, die Teile eingeklebt und das ganze abgeschliffen. Am Ende bleibt ein beeindruckendes Muster und eine glatte Oberfläche, wo man von eingeklebten Teilen absolut nichts mehr merkt. Und obwohl ich wusste, dass der Rikschafahrer hier wieder seine Komission einsacken wird, habe ich tatsächlich etwas gekauft!

Vielmehr gibt es hierzu auch eigentlich nicht zu berichten. Jeder der schonmal in Agra war wird sagen, mehr als einen Tag braucht man hier nicht zu verbringen, aber der eine Tag ist pflicht. Und genau das können wir auch so bestätigen! Nachdem wir also einen Tag verbracht haben, ging es heute früh dann direkt weiter zum nächsten Ziel:

Bilderrätsel

Ich hoffe, die Fotos haben, trotz Nebel, ein bisschen gefallen!

Patrick

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