Wir sitzen auf einem Boot vor der
Südküste Sri Lankas, unser Bötchen schwankt und die Küste ist kaum mehr
sichtbar, während wir alle angestrengt auf das dunkelblaue Wasser starren.
Patrick und ich sind mittlerweile pitschnass, denn wir sitzen ganz vorn und
kriegen eine Menge Wasser ab, das gegen den Bug klatscht. Plötzlich ruft jemand
etwas und alle rennen zur Reling, rufen durcheinander, das Boot beschleunigt
erst und macht dann den Motor aus und auf einmal ist es ganz leise, nur der
Wind und die Wellen während wir alle mit den Augen das Wasser absuchen, so gut
es geht.
Wir waren auf Walsafari in
Mirissa, denn hier gibt es unter anderem Blauwale, und wenn wir schon auf Sri
Lanka sind, wollten wir die Gelegenheit auch nutzen. Von den Andamanen ging es
direkt nach Chennai, wo wir wieder 9 Stunden am Flughafen abhängen mussten
bevor der nächste Flieger uns nach Colombo verfrachtet hat. Obwohl wir um zwei
oder drei Uhr nachts ankommen und die restliche Nacht bis zum Morgengrauen in
der Flughafenhalle pennen mussten, hat dieses kleine Land uns doch am ersten
Tag gleich verzaubert. Mit einem Taxi ging es nach Colombo rein, wo wir uns
gleich entschieden haben keine Zeit zu vergeuden und uns sofort ein Ticket nach
Weligama mit dem Zug kaufen. Alle haben gelächelt und waren nett, fremde Männer
lotsten uns sofort zum richtigen Gleis, während ein Singalese uns auf Deutsch
zugetextet hat über Städte in Nordrhein-Westfalen und deutsche Politik… (Wo
sind wir nur hier gelandet? Einfach ein Ticket kaufen und ab in den Zug 15
Minuten später? Mit Menschen die einem einfach helfen wollen?)
Sonnenaufgang am Hafen |
Strand in Mirissa |
Nach einer netten Zugfahrt
entlang der Westküste mit schönem Blick auf das Meer und Lagunen waren wir dann
nachmittags schon in Weligma. Sri Lanka ist ja soo klein! Die Entfernungen hier
sind – besonders wenn man es mit Indien vergleicht – ein richtiger Joke. Von
Weligma weiter mit dem Tuk-tuk (Riksha) nach Mirissa und prompt saßen wir vor
einer Unterkunft, die unser Lonely Planet Führer empfohlen hat: Poppies. Und
auch hier muss man sagen: War zwar ein bisschen über unserer Preisklasse, aber
super hilfsbereit und nett mit einem riesen Bett und super sauberem Bad und nur
4 Minuten vom Strand entfernt. Auch mit der Weiterreise wurde uns gut geholfen…
Und Mirissa selbst? Ein richtig schöner Touri- Backpackerort, an dem man Bier
in Strandbars trinken kann, während man dabei zusieht wie die großen Wellen ein
paar Schwimmer umhauen und sich der Rest in der Sonne räkelt. Abends haben wir
auch mal die singhalesische Küche ausprobiert in einem super freundlichem,
kleinen open-air Restaurant und haben später noch unter unserem Mückennetz im
Zimmer eine Ananas zerhackt und gegessen. Was bitte ist süßer als das Obst auf
Sri Lanka??
Aber Essen, Trinken und Strand
waren nur nette Beigaben, denn schließlich ging es ja um was anderes:
Klitschnass das wogende Meer zu
beobachten klingt vielleicht nicht sehr entertaining, aber die absolute
Spannung auf dem Boot mitzuerleben, zu wissen: Wahrscheinlich ist jetzt
irgendwo hier in Sichtweite ein Wal, ist einfach super aufregend.
Und dann ganz plötzlich sehen wir
es: Ein Sprühfontäne schießt am Horizont hoch. Wir haben ihn! Sofort düst unser
Boot hin und bleibt in respektvollem Abstand vor dem Riesen stehen, von dem man
leider meist nur den Rücken aus dem Wasser raus ragen sieht, wenn er wieder
Luft holt. Sonst bleibt er ein Schatten im dunklen Wasser und lässt uns nur
erahnen, wie groß er wirklich ist. Alle sind jedoch völlig aus dem Häuschen
wenn er dann wieder auftaucht, eine Wasserfontäne hochsprüht und die dunkle,
glänzende Haut langsam wieder ins Meer gleitet. Der Ausflug hat mir definitiv
Appetit auf mehr gemacht und ich hoffe das war noch lange nicht das letzte Mal,
dass wir Wale sehen konnten in unserem Leben!! Nachdem wir ihn immer wieder
suchen und ihm nachfahren wenn er wieder auftaucht, verabschieden wir uns
irgendwann von unserem Riesen und fahre wieder Richtung Küste.
Unser Wal beim Atmen ;-) |
Salzkruste abwaschen, die wir
mittlerweile gesammelt haben und ab in Bett. Morgen sollte es ja noch kurz an
den Strand und dann geht es ja schon weiter, zu unserer nächsten Station….
Ganz liebe Grüße aus einem
wunderschönen Land
Von Teresa (und Patrick)
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