Samstag, 15. Februar 2014

Hikkaduwa - Unter dem Meer

Hikkaduwa ist wieder ein total typisches Backpackernest gewesen und weiße auf der Straße sieht man beinah öfter als Singhalesen. Zwar wurden wir von der Zugstation aus schon wieder „eingefangen“ von einem Typen, der uns sein Guesthouse zeigen wollte, allerdings war uns das dann doch ein bisschen zu muffig und unfreundlich mit seiner Schwester, die anscheinend kein Wort Englisch sprach und mit miesmuscheligem Gesicht auf ihrem Preis für das Zimmer beharrte. Zwar ging der Preis dann rapide runter, nachdem wir unsere Rucksäcke aufgeschnallt hatten und uns nicht davon überzeugen lassen wollten, dass sonst „alle anderen Zimmer in Hikkaduwa doppelt so teuer sind und man dort nicht schlafen kann weil es sooo laut ist“, dann hatten wir allerdings auch keine Lust mehr auf feilschen. Und siehe da, 5 Minuten später hat uns ein recht wortkarger Typ eingesammelt und für einen guten Preis uns ein neu renoviertes Zimmer super nah am Strand vermietet mit dem wir voll zufrieden waren. Manchmal lohnt sich halt nein sagen und weiter suchen.

In Hikkaduwa haben wir wenig Fotos gemacht, es gibt eigentlich nur eine Strandbar nach 100 anderen und an der Straße uuunzählige Shops mit Batik-klamotten und Holzperlenketten und anderen Ökosachen. Aber am Strand von Hikkaduwa sein Bierchen zum Sonnenuntergang trinken ist schon Hammer…

Man beachte die Deutschlandflagge links
Das absolute Highlight in dem Ort war ganz klar der Nationalpark, der aus Korallenriffen besteht. Schließlich hatte ich mir auf den Andamanen eine Taucherbrille mit Schnorchel gekauft und wollte jetzt auch endlich mal coole Fische sehen, nachdem das Meer auf Havelock und in Mirissa irgendwie ziemlich leer war. Schon etwas entmutigt kamen wir am Strand an (Angeblich soll es da eine offiziellen Eingang zu geben an dem man Geld zahlen muss, ich hab nix gesehen…) und ich wurde sogar noch entmutigter, als ich die Menge an Touristen sah, die am Strand war. Wie sollen denn hier coole, bunte Fische sein, wenn hier tausend Touris rumschnorcheln und durchs Meer latschen…?

Denkste! Schon vom Strand aus konnte man einen Haufen Gelb-weiß-schwarz gestreifter Fische durch das kristallklare Wasser sehen, die sich in einem riesen Schwarm füttern ließen. Insgesamt schienen die Fische sich nicht groß stören zu lassen und knabberten fröhlich an den Korallen rum. In allen Formen und Farben, mit verrückten Flossen und teilweise seltsamen Gesichtern konnte ich mich kaum satt sehen an ihnen. Ein Singhalese mit Taucherbrille meinte irgendwo hätte er eine Schildkröte gesehen, und als ich mich in meiner zweiten Tauchrunde auf den Weg gemacht habe, ist sie irgendwann plötzlich hinter mir aufgetaucht: Ca 1 ½ Meter groß, schwamm sie super langsam an mir vorbei, futterte in Ruhe Seegras, holte einmal Luft und ich konnte ihren Panzer streicheln! Ich hatte ja keine Ahnung dass es SO große Meeresschildkröten gibt! Patrick hat sie sogar mit etwas Seegras gefüttert später und ich bin solange mit ihr durchs Riff geschwommen bis ich mich völlig satt gesehen hatte. Ein absolut unvergessliches Erlebnis!!

In Ermangelung einer Unterwasserkamera mal ein Bild aus dem Netz, damit ihr euch ungefähr vorstellen könnt wie Hammer es unter dem Meer im Riff von Hikkaduwa aussieht!
Trotz diesem absolut wundervollem Ausflug, fangen wir wirklich langsam an Zuhause zu vermissen, nicht nur Freunde und Familie, sondern auch einfach einen ruhigen und geregelten Alltag. Natürlich ist gerade als Rucksacktourist reisen super aufregend und spannend, aber Reisen in unserer Preisklasse bedeutet natürlich auch immer ein gewissen Zeitaufwand bis man eine gute Unterkunft hat mit ordentlichem Preis-Leistungsverhältnis, ein gutes Restaurant für das das Gleiche gilt, irgendwo vernünftiges Internet herkriegen damit man schon mal seine Unisachen etc regeln kann, regelmäßig Handtücher und andere Sachen in den Müll schmeißen weil man in der Kälte von Nordindien oder dem tropisch-feuchtem Klima von Sri Lanka Sachen nicht immer super trocken kriegt (von super sauber ganz zu schweigen. Waschseife und kaltes Wasser ist halt auch nicht für immer was), man hat Blasen an den Füßen und wird zerstochen sobald man sich mal nach Einbruch der Dämmerung draußen befindet. Davon, dass auch in Sri Lanka, obwohl die Leute hier oftmals super nett und sympathisch sind, in dem normal-günstigem Restaurant niemand genau weißt ob er anscheinend da arbeitet oder nicht und man im normal Fall ziemlich lange darauf wartet Speisekarte, Essen und Rechnung zu bekommen, ganz abgesehen (,oder Restaurants haben einfach mal zu irgendwelchen Zeiten zu, weil die Besitzer grad keinen Bock haben.)..

Naja ich will nicht jammern. Nur, dass führt halt oft schon dazu, dass wir abends im Bett davon träumen in Deutschland in die Uni zu gehen,  uns eine schöne Wohnung zu suchen und abends unser Butterbrot zu essen. Oh süßes Spießerleben…

Meine Familie rollt an dieser Stelle wahrscheinlich mit den Augen und sagt „Jaja, nur fragt sich für wie lange…“ :-D Ich hoffe auf jeden Fall für lange! Der nächste Urlaub bleibt vielleicht in Deutschland, oder wird ein Pauschalurlaub all incl. An dieser Stelle mal ganz liebe Grüße an meine Großeltern, besonders an Opi Senne, Papi hält mich ja immer darüber auf dem Laufenden was mit deinem Herzen ist! Morgen würden wir ja normalerweise alle ein Weinchen zusammen trinken, um mein Vierteljahrhundert zu feiern! Ich freu mich schon sehr wenn wir das nachholen können, bestimmt weiß ich den Wein auch viel mehr zu schätzen als ihr alle, ich hatte ja schließlich schon seit einem halben Jahr kein Gläschen mehr (,hier gibt’s nur ekligen, und bevor ich den trinke warte ich lieber und stoß mit euch an!). Aber ihr scheint ja auch ohne mich alle ganz gut Spaß zu haben, Papi hat mir die Bilder von Omi Gisels Geburtstag geschickt, große Party mit Akkordeon und so :-D Ich drücke euch jedenfalls alle vier ganz doll in Gedanken und freu mich schon auf euch!!
So, das wars jetzt erst mal aus Hikkaduwa, wir sind jetzt in Unawatuna (den Namen muss man aussprechen wie einen Zauberspruch: Uuuunah-watuuunah, sonst ist es nur halb so lustig) und wohnen mal wieder direkt am Strand und morgen kann ich armes Februarkind endlich mal n richtig warmen Geburtstag haben :-D

Liebe Grüße!

Teresa (und Patrick)

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